Warum Bangkok nicht überzeugte

Bangkok ist laut und dreckig. Bangkok ist Kultur und Party. Warum Bangkok mich nicht überzeugt hat und ob es eine zweite Chance verdient hat!

Warum Bangkok nicht überzeugte

Ich war etwa acht Tage in Bangkok. Acht Tage zwischen Weihnachten und Silvester. Von der vergeblichen Nahrungssuche, überteuertem Hotelessen, schlechtem Internet, fehlendem Silvesterfeuerwerk, Gestank, Ratten und toten Fischen im Fluss bis zu einigen Stadterkundungen und Tempelbesichtigungen. Man muss schon sagen, diese acht Tage waren von einigen Höhen und Tiefen begleitet.

Ich habe während meiner Zeit in Bangkok im Grand Palace übernachtet. Das liegt relativ zentral, aber dennoch sehr ungünstig. Zumindest für mich und meine Ansprüche. Das Hotel ist grundsätzlich total in Ordnung und bietet alles was man braucht, wenn man denn jeden Tag im Hotel isst und sich nicht viel weiter als zum Hotelpool bewegt. Denn vom Hotel kommt man eigentlich nur mit dem Taxi oder dem Boot weg. In der Gegend war nicht wirklich irgendwas sehenswertes und auch Geschäfte zum Essen waren eher rar. Dafür gab es ein 7-11 um die Ecke. Meine notgedrungene Rettung, um zumindest Wasser und günstiges Frühstück zu erhalten. Die Hotelpreise waren dann doch ziemlich überteuert für thailändische Verhältnisse. Die Cola im Hotel für 140 Baht gab es im 7-11 um die Ecke für 7 Baht. Hin und wieder habe ich dennoch im Hotel gegessen. Grundsätzlich war es aber günstiger mit Uber 30 Minuten durch die Stadt zu fahren, um dort zu essen und zurückzufahren, als im Hotel zu essen. Vielleicht war es einfach nicht das richtige Hotel für mich. Aber ich finde, dass es zumindest irgendeine angemessene Verhältnismäßigkeit zu den normalen thailändischen Preisen haben sollte.

Das liebe Internet für Vlogger

Der größte Schwachpunkt war für mich jedoch das Internet. Dieses durfte man offiziell nur in den Lobbies und öffentlichen Bereichen des Hotels verwenden. Willkommen im 21. Jahrhundert. Ich denke daran wird sich niemand gehalten haben, denn in den Lobbies war es nie wirklich voll. Ich habe das Internet ebenfalls auf dem Zimmer verwendet, da ich auch arbeiten musste und auch irgendwie Youtube Videos hochladen musste. Da das Internet aber zu langsam für das Anschauen von Videos war, konnte ich den Upload auch direkt über mein Handy Hotspot hochladen. Überzeugt hat das Grand Palace Hotel aber durchaus im Zimmer. Denn ich hatte einen fantastischen Blick über die Skyline von Bangkok, da ich ein Eckzimmer hatte und dadurch einen ziemlich weiten Ausblick vom Bett aus hatte. Das war wirklich traumhaft und besser als Fernsehen. Manchmal saß ich einfach nur vorm Fenster und habe auf die Stadt geschaut, wie die Sonne hinter den Häusern verschwand und die Lichter langsam angingen.

Ratten und tote Fische

Die Stadt selbst war im Vergleich zu Chiang Mai sehr viel dreckiger, lauter und von den Streetfoodständen habe ich mich eher ferngehalten. Wenn man durch die Stadt lief zogen immer wieder Gerüche aus den Abwasserkanälen hoch. Zum Teil war das wirklich grenzwertig, vor allem wenn neben dieser Gaswolke direkt ein Streetfoodstand steht. Da vergeht direkt der Appetit. Ab und zu liefen auch Ratten durch die Gegend. Etwas womit ich jedoch mittlerweile klar kam und nicht wirklich beachtete. Wunderte mich jedoch auch nicht bei der Hygiene. In Bangkok gibt es viele Wasserkanäle für die Boot-Taxis. In manchen schwammen auch die toten Fische schon oben. Gerade in etwas ruhigeren Kanalgegenden kam auch entsprechende Luft vom Fluss hoch. Reinfallen möchte man da besser nicht.

Tempel in Bangkok

Die Tempel in Bangkok sind jedoch sehr sehenswert, auch wenn ich schon etwas Tempelmüde war nach Chiang Mai. Die Architektur war dann zum Teil doch nochmal anders und vor allem der Grand Palace oder auch Wat Pho waren sehenswert. Auch das Golden Monument lohnt sich für einen Ausblick über die Stadt. Es gibt auch einige Tagestouren z.b. zum Flussmarkt oder zu alten Tempelanlagen etwas außerhalb der Stadt. Die Tagestouren kann man in jedem kleinen Reisebüro buchen. Ich empfehle dir jedoch dabei mehrere Reisebüros anzufragen, da die Preise doch auch stark variieren können. Verhandeln kann man eigentlich mit allen.

Wie man Silvester in Bangkok nicht feiert

In Bangkok habe ich auch mein erstes Silvester in Asien erlebt. Bei dem Gedanken an Bangkok hatte ich vorab natürlich große Erwartungen an das Feuerwerk. Es hieß, dass man vom Asiatique direkt am Fluss einen wunderbaren Blick über das Feuerwerk hätte. Also bin ich an Silvester dort hingefahren und war vorab noch entspannt etwas essen im Asiatique. Es war unglaublich viel los und das Militär machte Eingangskontrollen, um überhaupt Zugang zum Asiatique zu bekommen. Viele Menschen wollten das Feuerwerk vom Fluss sehen. Gegen 23 Uhr strömten dann auch die ersten Menschen von den ganzen Restaurants vor zum Ufer. Ich habe mich auch dazu gesetzt und gewartet. Nach und nach kamen die ersten Partyboote mit Musik und feiernden Menschen an und haben sich ebenfalls platziert für das Feuerwerk. Die Spannung stieg. Der Countdown lief und alle stehen auf. Die Musik bei den Partybooten wurde ausgestellt. Der Blick zum Himmel. Nichts. Absolut nichts. Alle warteten kurz und nichts geschah. Das Feuerwerk wurde scheinbar abgesagt. Ein totaler Reinfall. Das Chaos danach war vorprogrammiert, da natürlich alle so schnell wie möglich dort weg wollten. Die Taxis waren alle direkt belegt. So hatte ich mir Silvester in Bangkok auf jeden Fall nicht vorgestellt. Aber ich habe es mit Humor genommen. Was soll man auch sonst machen.

Zweite Chance für Bangkok?

Bangkok ist laut und anders. Bangkok ist Kultur und Party. Chiang Mai hatte für mich direkt seinen Charme und ich habe mich wohlgefühlt. Aber mit Bangkok konnte ich mich einfach nicht anfreunden. Es haben zu viele Variablen nicht gepasst, die zusammen betrachtet für mich jeden Tag in Bangkok eher schlimmer gemacht haben. Die Freude Bangkok zu verlassen war hoch. Vielleicht war ich auch von einigen Dingen am Ende genervt, weil sich schon zu vieles angestaut hatte. Ob ich Bangkok nochmal besuchen werde? Ich denke alles hat eine zweite Chance verdient. Für mich war die Hotellage definitiv eine größere Last. Vor allem das Internet ist als Reisevlogger extrem wichtig. Bei den Buchungen der Hotels steht leider nie dabei, welche Geschwindigkeit man erwarten kann. Da sehe ich den Fehler auch definitiv bei mir selbst, dass ich da vorab nicht drauf geachtet habe, als ich es von Deutschland aus gebucht hatte. Aber man lernt ja bekanntlich aus Fehlern.

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