Tagestour zum Bang Pae Wasserfall

Der Bang Pae Wasserfall im Norden Phukets ist ein wunderbares Ziel für ein Tagestrip zur Entdeckung, Erholung und Abkühlung abseits der Stände.

Tagestour zum Bang Pae Wasserfall

Im Norden Phukets befindet sich der Bang Pae Wasserfall. Diesen habe ich mir als Tagestour nach einigen regnerischen Tagen herausgesucht ohne zu wissen, was mich da eigentlich erwartet. Ich wurde doch positiv überrascht, da es sogar noch mehr am Wasserfall zu sehen gab. Nur die Rückfahrt ließ mich aussehen, als hätte ich im Wasserfall gestanden.

Wenn man schon ein Motorrad hat, dann muss man das auch ausnutzen. Leider ging das die ersten Tage auf Phuket kaum, da es immer wieder regnete, teils sogar den ganzen Tag. Und so vergingen Tage ohne eine mögliche Entdeckungstour. Doch dann schien plötzlich wieder die Sonne. Endlich konnte ich wieder raus und die Insel entdecken. Spontan suchte ich auf Maps, was es in der Gegend denn gibt und fand dabei nordöstlich den Bang Pae Wasserfall. Die Fahrt dauerte auch nicht allzu lange. Also Wasser eingepackt, Kameraequipment und los ging es bevor es dann doch wieder anfängt zu regnen.

Highway to Bang Pae

Der Weg führte mich östlich auf der Landstraße 4031 entlang zum größeren Highway. Links und rechts neben der Straße erstrecken sich Palmen, Wald und Berge. Zwischendrin gibt es mal vereinzelt Villen, verlassene Häuser und kleine Läden. Die Straße ist noch dazu recht neu zum größten Teil und lässt sich daher super fahren. Am großen Highway wartete auch schon der Verkehrspolizist, der mehr oder weniger erfolgreich den Verkehr leitete. Man könnte auch sagen er pfiff sinnlos in der Gegend herum. Ja in Thailand pfeifen die Polizisten immer, was teils wirklich unerträglich ist und gefühlt auch nicht allzu viel bringt.

Der Highway 402 führt direkt runter nach Phuket Town. In ungeplanter Motorradformation fuhren alle los und ich fuhr in Richtung Si Sunthon. Vorbei an Thalang, vielen kleinen Läden, Häusern, Menschen hinter Streetfoodständen, streunenden Hunden, Feldern, Palmen und dem ein oder anderen Motorradfahrer. Das Speedlimit bestimmt der allgemeine Fluss aller Fahrer, auch wenn es offiziell eigentlich eins gibt. Generell sollte man jedoch links fahren als Motorradfahrer und natürlich viel aufpassen, denn die anderen Fahrer schießen auch einfach mal vorbei. Kurz hinter Si Sunthon kreuzt sich der Highway mit der 4027 in Richtung Bang Pae Wasserfall. Die Straße ist zwar genauso breit wie der Highway, jedoch weitaus weniger befahren, sodass man dort zeitweise auch mal alleine ist. Neben den wiederkehrenden 7-11, kleinen Wohnhäusern und Läden kommt man auch an einer großen Moschee vorbei. Diese sah doch sehr eindrucksvoll aus, auch wenn ich sie nur gefühlt einen Augenaufschlag lang sehen konnte. Der Geschwindigkeit sei das geschuldet. Mittlerweile ist man doch im Osten der Insel angelangt und merkt auf Grund der Entfernungen auch, dass es ein leichtes ist die ganze Insel zu befahren.

Am Park angekommen

Eine Nebenstraße führt schlussendlich in Richtung Wasserfall. Vorbei an einem Offroad- und Quadfahrgeschäft, welches seltsamerweise auch Elefantenreiten dabei hatte. Links erstreckte sich das Offroad Gelände, rechts war es wohl ein Wald aus Gummibäumen oder ähnliches. In exakter Formation erstreckten sich die Bäume eine ganze Ewigkeit an der Straße entlang, behangen mit kleinen schwarzen Eimern. Und dann der Eingang. Wieder einmal musste man Eintritt zahlen. Viel war jedoch nicht sonderlich los. Der Eintritt kostete um die 100-200 Baht. Je nachdem womit man anreist. Auf dem Parkplatz dahinter gab es neben purer Leere noch vereinzelte kleine Vans und ein paar Motorräder. Definitiv nicht der touristischste Ort, was durchaus positiv ist. Direkt am Eingang erwartete mich jedoch noch etwas unerwartetes.

Das Gibbon Affen Rehabilitation Center

Noch vor dem Weg zum Wasserfall befindet sich rechts ein Rehabilitation Center für Gibbon Affen. Dort kann die Affen betrachten in ihren Käfigen und auch Spenden da lassen. Die Affen wurden meist von illegalem Tiertourimus gerettet oder auch von Mönchen abgekauft, welche diese als Haustiere hielten. Jeder Affe hat seine eigene Geschichte, welche man auch an den Käfigen nachlesen kann. Manche Affen waren bereits 30 Jahre alt, andere erst sehr jung. Im Rehabilitation Center werden die Affen darauf vorbereitet wieder in der freien Wildbahn leben zu können irgendwann. Ein Affe jedoch wird wohl nie wieder frei leben können, da er sozial nicht zusammen mit anderen Affen friedlich leben konnte. Wenn man die Geschichten liest, fragt man sich doch, was in einigen Menschen vor sich geht. Das Leben der Affen ist auf jeden Fall zerstört. Die Pfleger vor Ort kümmern sich um die Affen und versuchen mit verschiedenen Übungen die Affen wieder zu sozialisieren oder Fressen zu finden. Die Gibbon Affen sind wirklich schöne Tiere und haben einen sehr auffälligen Ruf.

Ich blieb eine Weile am Rehabilitations Center und habe einfach die Gibbon Affen beobachtet. Auf Grund der wenigen Touristen, stand ich dort sogar zeitweise allein.

Weltweit größte Weberspinne

Vom Gibbon Rehabilitation Center aus ging es nun also weiter zu Fuß zum Bang Pae Wasserfall. Ein schmaler Pfad führte neben dem Fluss tiefer in den Dschungel hinein. Der Bambus überragte teilweise die Wege in unglaublicher Länge. Feste Schuhe sind nicht unbedingt notwendig, da man dort auch problemlos mit Flip Flops laufen kann. Der Weg ist nur etwas uneben, sandig und steinig. Flip Flops sind am Ende des Weges jedoch leichter auszuziehen, um dann in den Wasserfall zu laufen. Mitten auf dem Weg kam plötzlich ein riesiges Spinnennetz auf. Und da war sie, die wohl größte Spinne, die ich je gesehen habe. Die hätte problemlos meine ganze Handfläche eingenommen. Meine Gefühle wechselten zwischen Bewunderung und Ekel. Definitiv faszinierend zuzuschauen wie diese Spinne ihr Netz baute. Das Netz war bestimmt ein Meter groß. Im Nachhinein fand ich dann heraus, dass diese Spinne zu den weltweit größten Weberspinnen gehörte.

Der Bang Pae Wasserfall

Nach der Faszination und vielen Fotos ging ich schlussendlich weiter. Diesmal begleitete mich eher die Angst weiter durch den Wald, da ja auch so eine Spinne einfach mal auf dem Kopf landen könnte. Vorsichtig ging ich voran auf dem schmalen Pfad in Richtung Bang Pae Wasserfall. Durch die Bäume und Sträucher schimmerten irgendwann Farben von Kleidung. Menschen waren im Wasser. Ich war am Wasserfall angekommen. Der Pfad endet direkt dort und führt noch etwas weiter, jedoch ist der weitere Weg eher ungeeignet und auch gesperrt. Der Wasserfall unterschied sich sogar zum Mae Sa Wasserfall in Chiang Mai, da er wirklich nur gerade und schmal den Felsen herunter peitschte. Ein toller Ort zum Entspannen und definitiv eine Abkühlung abseits vom Strand. Wenn man durch den Fluss läuft auf die andere Seite der Felsen, kann man auch problemlos direkt zum Wasserfall schwimmen. Einige andere Menschen stellten sich auch direkt unter den Wasserfall. Möglicherweise eine gute Kopf- und Schultermassage. Ich setzte mich auf einen der Felsen und verblieb dort eine Weile. Geräusche von Wasserfällen können ja sehr entspannend sein.

Klitsch nass nach Hause

Da es bereits spät wurde und ich noch etwas die Gegend erkunden wollte, machte ich mich auf den Rückweg zum Motorrad. Ich fuhr wieder los in Richtung Highway und sah sogar nochmal ein paar Touristen im Wald Elefanten reiten. Ich bin da nach wie vor kein Fan von. Auf dem Highway zog sich dann auch der Himmel wieder zu und mir war klar, dass das gute Wetter wohl leider wieder vorbei ist. Aber ich habe den Tag wenigstens mal nutzen können. Regen peitschte nieder auf die Straße, in mein Gesicht und auf meine Kleidung. Ich konnte selbst kaum etwas sehen und fuhr zeitweise nur einäugig, um irgendwo einen Unterstand zu finden. Meine Kleidung war bereits völlig durchnässt. Wenn es regnet, dann richtig. Bei einem 7-11 hielt ich kurzerhand an und stellte mich zu den anderen durchnässten Menschen. Abwarten bis es aufhörte. Als es irgendwann nur noch Nieselregen war, ging es weiter in Richtung Hotel. Schnell bevor es wieder weiter ging. Das dauerte auch nicht lang, aber anhalten kam nicht mehr in Frage. Ich war ohnehin schon nass, also konnte ich auch bei peitschendem Regen nach Hause fahren. Kurzärmlich durchaus schmerzhaft. Auch wenn ich nicht durch den Bang Pae Wasserfall nass wurde, hat der Regen wohl doch noch ein Wasserfallerlebnis gebracht.

Insgesamt ein durchaus lohnenswerter Trip, wenn man etwas abseits des Massentourismus unterwegs sein möchte und auch mal Abkühlung fernab von Stränden auf Phuket sucht.

Könnt ihr einen tollen Wasserfall empfehlen, den ihr mal besucht habt?

Der Vlog zum Bang Pae Wasserfall