Bergauf zum Höllentalklamm
Nach den zwei Tagen am Eibsee wollten wir am letzten Tag des Camping Wochenendes noch einmal etwas anderes entdecken. Das Höllentalklamm sollte der Abschluss werden und bot wirklich eine anstrengende aber lohnenswerte Tour. Man kann auch sagen es war ein Höllenmarsch bis dort hoch. Dennoch ging es früher zurück als gedacht.
Das Wochenende neigte sich schon dem Ende, jedoch wollten wir das gute Wetter und den Tag noch etwas nutzen und besuchten das Höllentalklamm. Das Zelt wurde morgens wieder abgebaut und das Auto für die Abreise fertig gemacht. Leider war das Zelten schon wieder vorbei. Irgendwie hatte ich gefallen an diesem Camping Feeling gefunden. Zum Abschluss sollte es aber noch einmal in die Bergschluchten gehen und somit fuhren wir nur ein paar Minuten zum Höllentalklamm in Grainau. Dort gibt es ebenfalls Parkplätze mit Parkgebühren. Wir fuhren jedoch bis ans Ende der Straße zum Kreisel und parkten dort direkt an einem kleinen Waldweg. Das ersparte etwas Fußmarsch vom Parkplatz und auch Parkgebühren. Flussaufwärts am Hammersbach ging es dann durch den Wald in Richtung Höllentalklamm. Dabei wurde dann auch klar, dass der Weg ganze 70 Minuten dauern sollte. In meiner Vorstellung ging ich davon aus, dass man direkt an die Felsschlucht kommt und einfach hineinläuft. Aber erstmal ging es etwa 1000m bergauf.
Der Tag war ziemlich warm, sodass wir zwischendurch hin und wieder eine kurze Pause machten. Zu Beginn des Weges geht es nur leicht bergauf und wird dann plötzlich ziemlich steil. Danach kann man aber ein ganzes Stück wieder normal auf befestigtem Weg laufen. Beim Aufstieg sollte man gutes Schuhwerk tragen und auch vorsichtig hinauflaufen, da es ziemlich rutschig werden kann, wenn der Boden matschig ist. Am vorbeifließenden Fluss haben wir eine kurze Erfrischungspause eingelegt und die Arme abgekühlt. Das Wasser ist klar und sauber und kommt direkt oben aus dem Höllentalklamm. Man kann aber durchaus sagen, dass bei warmen Temperaturen der Aufstieg sehr anstrengend sein kann. Dafür sollte man nicht unterschätzen, dass es oben angekommen innerhalb der Klamm sehr sehr kalt werden kann.
Bis zum Höllentalklamm ist es ein langer Weg, welcher überwiegend jedoch gut ausgebaut ist. Er führt über Steine, Holzstufen, Holzbrücken, Steinstufen und Waldwegen. Der Weg lohnt sich jedoch. Oben angekommen findet sich eine kleine Wirtschaft mit Essen und Getränken. Diese ist jedoch gut besucht und man benötigt etwas Glück für einen Platz. Dieser wird aber draußen mit einem tollen Blick über das Tal belohnt. Außerdem kann man einen Wasserfall beobachten, der am rechten Berg ins Tal stürzt. Aber wir waren endlich angekommen, ich war kaputt und trotzdem gespannt endlich in das Höllentalklamm zu kommen. Dafür muss man Eintritt zahlen und läuft dann durch eine Drehtür.
Die Höllentalklamm ist nur in der schneefreien Jahreszeit zugänglich. Je nach Witterung und Schneelage wird die Klamm im Mai eröffnet und Ende Oktober wieder geschlossen. Der Eintritt liegt für Erwachsene bei 4€ und für Kinder bei 1€. Kurkartenbesitzer zahlen 2€.
Zwischen den Schluchten
Beeindruckend erheben sich die Felswände links und rechts des Weges und dazwischen bahnt sich der Hammersbach den Weg hinunter ins Tal. Auf einem schmalen Felsweg läuft man hinein in die Schlucht. Es geht weiter leicht bergauf. Die Absicherung besteht aus Drahtseilen, sodass man dort auf kleine Kinder aufpassen sollte. Der Blick in die Schlucht ist jedoch großartig und bietet eine gute Fotokulisse. Kleine Tunnel durch die Felsen, Holzbrücken und Treppen bilden den Weg hinein in das Höllentalklamm.
Je weiter wir liefen, desto feuchter wurde der Weg und der Wind zog eiskalt durch die Felstunnel. Von oben tropft es hinunter und man springt immer wieder durch kleine Tropfstellen, sodass man definitiv nass wird. Das trägt bei kurzärmlicher Kleidung und dem Wind natürlich schnell dazu bei, dass es sehr sehr kalt wird. Eine Jacke sollte definitiv dabei sein, auch wenn es unten im Tal noch warm ist. Der Gang durch das Klamm ist aber definitiv lohnenswert und bietet immer wieder tolle Blicke in die Schlucht, auf Wasserfälle und auf den Fluss.
Benötigtes Gear
- Festes Schuhwerk
- Gegebenenfalls Wanderstöcke
- Getränke und Verpflegung
- Einen wasserdichten Rucksack
- Eine Jacke
- Ggf. ein Handtuch
Wir mussten nach einer Weile jedoch umkehren, da wir nicht auf die Kälte vorbereitet waren und es irgendwann nicht mehr erträglich war. Schade, da wir gerne weitergelaufen wären. Wir drehten also um und liefen zurück zur Hütte, um uns mit Kuchen und Getränken wieder zu stärken. Durch das spärliche Frühstück hatte der Magen sich wieder gemeldet. Ich kann auf jeden Fall den Apfelkuchen empfehlen. Nach der kurzen Stärkung und dem wunderbaren Ausblick ging es schlussendlich wieder die 1000m bergab hinunter ins Tal. Anders als erwartet kann es aufgrund der Steigung zwischendurch auch nochmal etwas anstrengend sein. Trotzdessen wir umdrehen mussten, war es ein lohnenswerter Ausflug und sehr empfehlenswert, wenn man bereits am Eibsee ist.
Fazit
Insgesamt war der Camping Ausflug zum Eibsee großartig und machte definitiv Lust auf mehr. Der Eibsee ist eine gute Kulisse für Fotos und auch die Umgebung bietet viel zu entdecken. Ich werde sicherlich nicht das letzte Mal dort gewesen sein.