Von Island zur Golden Gate Bridge

Der Weg von Island zur Golden Gate Bridge, vorbei an unfreundlichen Boarder Officern, mit neuen Reisetipps und einem atemberaubenden Blick auf die Golden Gate Bridge.

Von Island zur Golden Gate Bridge

Mit einem Tag Verspätung ging es also weiter von Island Richtung San Francisco zur Golden Gate Bridge. Die erste Station des California Roadtrips. Acht Stunden Flug lagen vor uns. Eine gefühlte Ewigkeit, wenn ich nur daran dachte. Erneutes stundenlanges Warten, bis man dann endlich am eigentlichen Ziel ist. Meine Kleidung sollte nun auch endlich wieder dem Wetter angepasst sein. Durch die Umbuchung auf einen anderen Tag haben wir natürlich unsere reservierten Plätze verloren, für die wir eigentlich extra zahlten. Erneut ging also Geld verloren. Und das sollte nicht das letzte Mal sein.

Dem Flugzeug den Saft entziehen

Acht Stunden Flug. Ein ganzer Arbeitstag. Der sollte es auch sein, da ich diese lange Zeit mit dem Schneiden des ersten Vlogs verbrachte. Aller Anfang war schwer, da ich mich erstmal in Final Cut einfinden musste. Etwas positives hatte die Umbuchung dann doch: Dadurch dass wir nicht mehr zusammen saßen, hatte nun jeder seine eigene Steckdose und konnte dem Flugzeug fleißig den Saft entziehen. Der Grobschnitt war dann nach viel Wartezeit und Konzentration irgendwann erledigt. Das gute alte Macbook wurde dabei sichtlich an die Grenzen gebracht. Ich habe mich entschlossen, während der Reise nicht weiter zu schneiden und erst zu Hause an den Vlogs zu arbeiten. Das hat im Nachhinein viele Nerven und Zeit gespart. Serie weiterschauen und essen. Gut, dass wir vorher im Duty Free Shop waren und uns mit allerlei Essbarem eingedeckt haben, da es im Flugzeug nichts kostenlos gab. Isländische Preise mal wieder.

Blick von oben auf Grönland

Wir flogen über Grönland. Atemberaubender Ausblick, da der Himmel sich den Wolken entledigt hat, um einen perfekten Blick zu ermöglichen. Die Größenverhältnisse waren nicht ersichtlich, aber es müssen hohe Berge gewesen sein, umgarnt von Schnee. Eine ganze Menge Schnee. Eisschollen an der Küste. Ich kam ins Gespräch mit meinem Sitznachbar. Er kam aus San Francisco und gab mir noch ein paar Tipps für Restaurants, Bars und Plätze zum Anschauen.

Hier die Tipps:

Bars / Pubs:

Restaurants:

Plätze zum Anschauen:

  • Painted Ladies Houses
  • Muir Woods
  • Lands End
  • Dolores Park
  • Twin Peaks
  • Marin Headlands
  • Fort Point
  • Coit Tower
  • Ocean Beach
  • Lombard Street
  • Mission District Murals
  • Golden Gate Bridge

Zwischen Himmel und Erde

Beim nächsten Blick aus dem Fenster war es immer noch hell. Das Eis wich den Bergen und der Trockenheit von California. Ein toller Blick über die Küste. Die Wolken sahen aus wie Watte, die zwischendurch aufbrachen und sich an den Gipfeln der Berge niederließen. Himmel und Erde waren so nah. Zumindest aus dem Flugzeug betrachtet. Pure Zufriedenheit schoss durch meinen Körper. Endlich waren wir da und das lange Warten hatte ein Ende. Dachte ich zu dem Zeitpunkt zumindest. Es war etwa 18 Uhr kalifornische Zeit, als wir landeten nach einer kleinen Extrarunde. Der Pilot hatte den ersten Landeversuch abgebrochen, da wir zu hoch waren. Gelandet. Rucksack wieder eingepackt, aufgeschnallt und das Flugzeug verlassen. Die Zeit war bereits knapp für unser Mietwagen, da dieser nur 24h reserviert wurde. Ich schrieb direkt unserem Airbnb Host, dass wir gelandet sind und in ca. 1-2 Stunden dort sind. Sie wartete bereits seit einem Tag auf uns und ich hielt sie ständig auf dem neuesten Stand. Sie war Gott sei dank sehr verständnisvoll. Dennoch hatten wir auch hier wieder einen Tag der Buchung umsonst bezahlt. Wieder einmal ging Geld verloren.

Einschüchternder Boarder Officer

Wenn man in den USA einreist, muss man natürlich wieder an den Boarder Officern vorbei. Das kannte ich ja bereits, da ich schon öfter zwischen Kanada und den USA hin und her gereist bin. Das ging auch immer recht zügig. Nicht so in San Francisco. Zwölf Reihen und eine Menschenschlange erwartete uns am Ende des Gates. Es war einfach alles überfüllt und die Wartezeit schoss ins unendliche, da von Anfangs 5 Officern, am Ende nur noch zwei übrig blieben. Warten. Mal wieder. Wir standen mit ein paar bekannten Gesichtern aus Island zusammen in der Schlange und konnten uns daher unterhalten und noch besser kennenlernen. Irgendwann ließen auch die Beine nach und viele setzten sich nieder in der Schlange. Vorwärts ging es nur noch auf dem Hintern. 5cm rutschen. Warten. Insgesamt 3 Stunden sollte es dauern. Der Mietwagen wich immer weiter in die Ferne. Müdigkeit setzte ein. Der Tag war wieder sehr lang, da man recht früh in Island aufgestanden ist, dort wartete bis zum Flug, flog und dann wieder warten musste. Die Geduld stand auf einem sehr hohen Prüfstand.

Der für mich zuständige Boarder Officer war dabei noch die Kirsche auf der Torte. Kurz nach 21 Uhr war es soweit. Als ich bei ihm stand, kam eine spanische Frau an meine Seite und fragte ihn, ob er sie denn als nächstes durchlassen könnte, da sie ihren Anschlussflug bekommen muss. Ich hätte sie auch vorgelassen, da ich die paar Minuten auch noch hätte warten können. Der Boarder Officer war sichtlich unerfreut über ihr flehen. Irgendwann wechselte er von Englisch auf Spanisch, hob die Hand und zählte mit den Fingern von 5 runter. Die Frau verschwand in die Schlange. Sie wird ihren Flug verpasst haben, da die Warteschlange mittlerweile bis in die Gates reichte. Unnormal. Ich war sichtlich eingeschüchtert von dem Officer, da dieser wirklich streng war. Fragen über Fragen, ein fehlendes Rückflugticket und eine zuckende Lippe weiter, konnte ich endlich durch. Zwischenzeitlich dachte ich, der lässt mich gar nicht durch. Von all meinen Einreisen in die USA, definitiv die unangenehmste.

Fahrzeug verpasst

Zügig ging es zu den Koffern, die bereits rumlagen, da die Abholzeit weit überschritten war. Zu den Rental Cars ging es mit dem Terminal Zug. 3 Stationen und absolute Müdigkeit. Die Warteschlange war fast leer, sodass dieser Prozess endlich schnell gehen sollte. Das Auto jedoch war nicht mehr da, da wir die 24h Reservierung überschritten. Der Mitarbeiter bot uns ein größeres Auto an. $305 Aufpreis. Wir bekamen Rabatt, da er die Story unserer Anreise fürchterlich fand. Ein sehr netter Mitarbeiter. Smalltalk. Ein schwarzer Jeep wurde es. Ohne Internet ging es dann im dunkeln weiter zur Unterkunft über den Highway. Die Schlüssel unter der Matte gaben uns endlich Zugang zum Bett. Endlich angekommen und schlafen.

Wifi im Supermarkt rettet

Am nächsten Morgen ging erstmal zu Whole Foods, da der Magen grummelte. Dank Wifi konnten wir auch die Navigation starten. In dem Moment vergaß ich aber, dass wir auf dem Rückweg ja gar keine Verbindung haben. Whole Foods ist einer der teuersten Supermärkte. Ich war früher in Kanada oft dort, da ich es, trotz der Preise, sehr angenehm zum Einkaufen finde. Um ganze $70 leichter ging es noch zu Safeway. Wir brauchten doch etwas günstigeres. Safeway war jedoch nicht sehr viel günstiger. Am Ende wurden es $120 nur für Nahrungsmittel. Drei Tage hätten wir damit überlebt. Auf dem Rückweg fuhren wir nochmal zu Whole Foods, da es dort Wifi gab und wir somit den Weg zurück zur Unterkunft suchen konnten. Free Wifi im Supermarkt sollte es auch in Deutschland geben.

Die Unterkunft

San Francisco war sonnig, aber kühl. Anders als erwartet musste ich also in langer Kleidung umherlaufen. Die Unterkunft hatte einen Wald direkt an der Terasse. Zwei Straßen weiter war man direkt bei Twin Peaks mit einem großartigen Blick über San Francisco. Durch die Lage im Untergeschoss und Schatten war es aber sehr kühl in der Wohnung. Heizung gab es nur auf Nachfrage. Für ein paar Stunden. Die restliche Zeit überbrückte der Fön unter der Decke.

Endlich zur Golden Gate Bridge

Nachmittags ging es dann zum Best Buy, um mobiles Internet zu bekommen. T-Mobile mit 3GB Internet und Free Calls sollten reichen. Dafür holten wir das T-Mobile Prepaid Starter Kit und eine $40 Aufladekarte. Die Aktivierung erfolgte an den Macbooks im Best Buy. Danach ging es zur Golden Gate Bridge. Endlich etwas sehen.

Der Weg dorthin war recht kurz, da wir ohnehin bereits in der Nähe wohnten. Dennoch dauerte es in dem Verkehr, da ziemlich viele Autos über die Brücke fahren wollten. Einmal über die Golden Gate Bridge fahren kostet übrigens nochmal $7,50 Mautgebühr. Weiß man aber erst im Nachhinein durch die Kreditkartenabrechnung des Fahrzeugvermieters. Wir fuhren hoch zu den Marine Headlands zum Battery Spencer. Der Ausblick auf die Golden Gate Bridge war unbeschreiblich. Als Kind wollte ich immer nach San Francisco, um diese Brücke zu sehen. Irgendwie eine tiefe Fantasie. Und da war sie nun. Leuchtend Rot im Kontrast zum blauen Meer. Ich lief die Absperrung herunter, um zu einem alten Stahldach zu gelangen. Weg von den Touristen. Rechts davon befand sich weiteres Bergland und weitere höhergelegene Aussichtspunkte mit einer unglaublich schönen Küste.

Golden Gate Bridge

Polizeidurchsagen nach Drohnenflug

Nach unzähligen Fotos ließen wir die Drohne in die Luft. Irgendwann hörten wir von oben Polizeidurchsagen. Einpacken und schnell den Berg hinunter. Es war nicht ganz klar, ob sie uns meinten, aber wir hatten immerhin die Absperrung überschritten und die Drohne flog in der Höhe der Helikopter. Vermutlich verboten. Wir verschwanden schnell über einen Seitenweg hoch zu einem anderen Aussichtspunkt, der direkt bei der Brücke war. Der Sonnenuntergang brachte die Golden Gate Bridge noch mehr zum Leuchten. Einfach wunderschön. Irgendwann gingen die Lichter an der Brücke an und spiegelten im Meer. Es war windig und recht kühl, aber den Ausblick hätte ich noch ewig genießen können. Würde ich dort wohnen, wäre ich sicherlich öfter dort. Im Hintergrund die Skyline von San Francisco. Noch schnell ein paar Zeitraffer Aufnahmen mit Hyperloop und der Kamera und schon ging es wieder zurück zum Auto. Zurück zur Unterkunft. Bereit für den nächsten Tag. Man war endlich in Reisestimmung und glücklich über die ersten Eindrücke.

Vlog von Island zur Golden Gate Bridge