Lohnt sich ein Tagestrip zum Yosemite Nationalpark?

Es ging zum Yosemite National Park am letzten Tag in San Francisco. Ein Tagestrip mit Wüste, Berge, unglaublichen Ausblicken und Gänsehaut Momenten.

Lohnt sich ein Tagestrip zum Yosemite Nationalpark?

Am letzten Tag in San Francisco ging es auf einen Roadtrip zum Yosemite Nationalpark. Der ist etwa 3 1/2 Stunden entfernt mit dem Auto von San Francisco aus. Die Fahrt dorthin ist schon ein Spektakel, auf Highways entlang von purer Trockenheit, gelben Bergen und viel Sand. Je weiter man fährt, umso abgelegener wird es und die Menge an Autos reduziert sich. Handyempfang verschwindet plötzlich und somit ist es eine Tour, abgeschottet von der Außenwelt, jedoch mit viel Konzentration auf die Umgebung und sich selbst. Genießen ist angesagt.

Plantagen und Zitronenbäume

Wir fuhren durch kilometerweite Plantagengebiete, bepflanzt mit Zitronenbäumen und allerlei anderen kalifornischen Farmerzeugnissen. Kirchen mehren sich und man merkt, dass man langsam tatsächlich auf dem Land angekommen ist. Viele kleine und gewaltige Pickups und Traktoren kommen entgegen. Die kleinen Orte, die man durchfährt bieten kurz mal etwas Handyempfang. Ansonsten herrscht Funkstille in der unendlichen Savanne oder Wüste, die man durchfährt. Ab und zu sieht man schwarze Landstriche, die vor kurzem wohl vom Feuer vernichtet wurden. Und im Gegensatz zu San Francisco wurde es doch immer wärmer, je weiter man ins Landesinnere fuhr.

Tolle Aussicht beim Moccasin Reservoir

Die Straßen werden kleiner, weniger befahren und manchmal kommt man sich vor, als wäre man wirklich ganz allein weit und breit. Wenn man dort liegen bleibt, hat man auf jeden Fall ein Problem. Viel Verkehr herrscht irgendwann nicht mehr. Das Land wird hügeliger, sobald man sich dem Yosemite Park nähert. Es geht bergauf an steilen Hängen entlang auf dem Highway 120, die wirklich eine großartige Aussicht auf das Moccasin Reservoir und Umgebung bieten. In den Kurven gibt es immer mal kurze Ausbuchtungen zum Anhalten. Gelegenheit für Fotos. Auf den Hängen gegenüber sieht man auch wie die Straßen sich entlangschlängeln und von Autos befahren werden. Abends sieht das nochmal viel beeindruckender aus.

Der älteste Salon Kaliforniens hat Wifi

Es wird waldig. Immer mehr Bäume erheben sich am Straßenrand und man lässt das trockene Wüstengelände hinter sich. Links der Fahrspur ein unglaublicher Ausblick aufs Gebirge. Eine schier endlose Fahrt und immer noch kein Yosemite Park in Sicht. Ein kleiner Ort im Nirgendwo namens Groveland bietet die Möglichkeit nachzutanken und hat ebenfalls den ältesten Saloon Kaliforniens. Der hat sogar Free Wifi. Eine Schule gibt es auch. Die Gebäude sehen sehr westernmäßig und klassisch Amerikanisch aus.

Eintrittspreis im Yosemite Park

Der Eintritt in den Park kostet um die $30 für eine Woche und wird bei einem kurzen Kontrollposten auf der Fahrbahn bezahlt. Freundliche Parkranger empfangen einen mit einer Yosemite Park Karte in der eigenen Landessprache. Und wenn man denkt, man ist nun also da, hat man sich getäuscht. Ja man ist im Yosemite Park. Aber bis zum Yosemite Village und dem berühmten Half Dome, El Capitan und Yosemite Falls ist noch ein sehr langer Weg. Durch viel Wald und abgehenden Camping Geländen. Man sollte sich auf jeden Fall selbst Verpflegung mitnehmen. Müll kann man an Müllbehältern entsorgen, die immer mal auftauchen. Diese sind für Bären unzugänglich. Auf keinen Fall sollte man Nahrung offen im Auto liegen lassen, denn das holen Bären sich auch gerne selbst raus.

Ausblick mit Gänsehaut

Sobald man aus dem Wald rausfährt erblickt man ein riesiges Gelände im Tal unterhalb der Straße. Berge in der Ferne. Ein großartiger Platz zum Anhalten und genießen. Der Ausblick ist atemberaubend und wenn gerade keine Autos kommen, ist man wirklich sehr allein. Die Geräusche der Grillen und der Ausblick kann auf jeden Fall zu Gänsehaut führen. Eine Kurve weiter bietet sich dann der erste Ausblick auf die Berge vom Yosemite Park und dem Half Dome in der Ferne. Noch eine Kurve weiter wird der Ausblick sogar noch besser. Es lohnt sich auf jeden Fall anzuhalten. Da dort viele halten kann es mitunter schwierig werden schnell noch einen Stellplatz zu bekommen.

Im Yosemite Valley

Danach geht es direkt ins Yosemite Valley im Tal des Yosemite National Parks. Die Berge erheben sich neben der Straße, als wären sie hineingeschnitzt. Glatte Felswände unterbrechen das flache Gelände. Man kann an vielen Stellen an der Straßenseite parken und einfach nur spazieren gehen. Wanderer laufen über die Wiesen und am Fluss entlang. Camping Plätze gibt es überall. Im Zentrum des Yosemite Valleys befinden sich die meisten Gebäude, wie z.b. die Touristeninformation, ein Hotel und der Village Store. Im Village Store gibt es Essen, Souvenirs und grundsätzliches Camping Equipment. Wenn man also im Yosemite Park campen möchte, ist man auf jeden Fall verpflegt. Wir sind einen Trampelpfad entlang gelaufen und am Fluss gelandet, der sich durch das Valley zieht. Ein sehr schöner Ort zum Essen und entspannen. Manche Menschen gehen auch im Fluss baden.

Berge erklimmen und eine tolle Foto Location

Kurz darauf ging es für uns noch zu einem großen gelben Feld inmitten des Valleys, umgeben von den Bergen. Die Sonne stand perfekt, sodass die Spitzen der Berge beleuchtet wurden. Das Feld befindet sich rechts vom Village Store. Von dort hat man auch nochmal einen Blick auf den Half Dome. Vor ein paar Jahren war das Feld noch ein See. Eine tolle Location für Fotos, da der Kontrast des gelben Grases zu den Bergen und dem blauen Himmel wirklich klasse ist. Danach ging es noch zu einem anderen Parkplatz bei einem Camping Platz, da wir noch zu einer Felswand hochgeklettert sind. Das war zwar etwas abgelegen vom Schuss und ungesichert, aber den Ausblick auf jeden Fall wert. Ich habe mir von dort auch einen kleinen Stein des Felsens als Erinnerung mitgenommen. Da wir leider nur einen Tag Zeit hatten, blieb natürlich nicht allzu viel Zeit mehr zu erkunden. Aber falls ihr dort seid, solltet ihr auf jeden Fall näher zum Half Dome, zu El Capitan und den Yosemite Falls. Ich würde definitiv mehr Zeit einplanen für den Yosemite Park, campen und dort die Berge besteigen und wandern. Eine Woche kann man dort locker verbringen.

Saved for life

Für uns ging es wieder zurück und wir hielten nochmal an der Stelle mit dem Überblick über das Land und die Berge in der Ferne an. Die Sonne ging gerade unter in der Ferne hinter den Bergen und bot ein wunderschönes Bild. Die Grillen zirpten extrem laut, es war ruhig vom Verkehr. In der Ferne ertönte vom Tal irgendwo Gitarrenmusik. Der perfekte Gänsehaut Moment. Auf dem Felsen stehen und in die Ferne schauen. Genießen. Saved for life.

Sternfotografie und Fazit

Als die Sonne verschwand und wir aus dem Yosemite Park herausfuhren hielten wir auch nochmal an den Bergen beim Moccasin Reservoir an. Denn dort konnte man wunderbar Sterne fotografieren, da wenig Umgebungslicht vorhanden war. Es war stockfinster. Insgesamt wirklich ein toller Trip, der sich auch lohnt, wenn man nicht viel Zeit hat. Ich würde aber definitiv empfehlen länger zu bleiben und den Park zu erkunden. Eine Rückkehr wird es definitiv nochmal geben.

Der Vlog Gänsehaut Roadtrip zum Yosemite Park