Geldlos im Bilderbuch San Francisco (Downtown)

Geldlos im Bilderbuch San Francisco (Downtown)

San Francisco wie im Bilderbuch zu sehen, hätte ich morgens noch nicht gedacht. Denn die Unterkunft war ganz und gar nicht Bilderbuch. Es war kalt im Basement und ich musste meinen Fön als Heizung unter meiner Decke nutzen, um wenigstens die Füße und Hände warm zu halten. San Francisco war kühl, bewölkt und neblig an diesem Morgen. Mein Outfit bestand mal wieder aus einer langen Hose und Jacke. Es sollte nach Downtown gehen. Die Stadt erkunden.

Heißer Eistee am Pier 39

Zu aller erst ging es mit Uber Richtung Pier 39. Dort gab es ein Geldauszahlungsservice, da Bargeld benötigt wurde. Ich glaube es war meine erste Tour mit Uber und vor allem nicht die Letzte. Denn Uber ist sehr komfortabel, schnell und praktisch in der Stadt. Noch dazu recht günstig, wenn man als Pool fährt und automatisch über die App seine Fahrtkosten teilen kann. Wieso wurde das nochmal in Deutschland verboten? Am Pier 39 warteten Unmengen an Menschen auf uns. Es war früh am Morgen und man konnte teils nicht in Ruhe geradeaus laufen. Stockender Verkehr auf dem Gehweg. Neben dem Geldwechselservice war direkt eine Bäckerei, welche den optischen Anschein machte, perfekt für das Frühstück zu sein. Im Boudin gab es verschiedene Brote, Croissants, Suppen und Getränke. Vor allem aber gab es dort Suppen in sehr großen Brötchenschalen serviert. Ein ausgehöhltes XXL Brötchen. Und Koala Brot. Der Eistee aus dem Automaten war entgegen meiner Erwartung so gar nicht Eis, sondern heiß. Beim Essen, konnte man draußen auch direkt das Getümmel der vorbeilaufenden Menschen beobachten. Sehr viele Deutsche waren in San Francisco unterwegs. Ein Kinderwagen stach besonders ins Auge, denn der kleine Junge im Wagen schaute TV auf einem Tablet im Kinderwagen, anstatt sich die Umgebung anzuschauen. Erziehungsgoals.

Seelöwengebrüll

Weiter ging es etwas am Pier 39 entlang bis vor zum Wasser, mit Blick auf Alcatraz. Alcatraz, das alte Gefängnis, sah von der Ferne sogar kleiner aus, als ich es immer dachte. Pelikane flogen über uns. Seelöwengeheule lockte uns weiter. Und da lagen sie: Unzählige Seelöwen auf kleinen Holzplattformen. Kuschelnd, schlafend, kämpfend. Immer wieder brüllten ein paar. Man stelle sich vor, jemand würde einem den ganzen Tag ins Ohr brüllen. Nach einer kurzen Stehpause ging es wieder vor zur Straße, wo sich dann auch die Wege trennten zwischen mir und Joey und Dillan. Die beiden mussten noch Video schneiden und fuhren heim.

Kreditkarte überzogen

Ich wollte die Stadt erkunden und nicht den Tag zu Hause verbringen. Die Chance, auch direkt Souvenirs zu kaufen. Ich kaufe in der Regel immer ein Magnet der Stadt und eine Postkarte, welche dann meiner Reisesammlung am Schrank hinzugefügt wird. Nach ca. 30 Minuten im Laden, 3 Magneten, Postkarten und einem Shirt weiter, die böse Überraschung an der Kasse: Meine Kreditkarte nahm die Zahlung nicht an. Umsonst geshoppt und die Hoffnung bereits verloren, überhaupt noch an einem Tag dazu zu kommen etwas aus San Francisco zu holen. Es war Samstag. Am Montag sollte es weiter gehen in Richtung Los Angeles. Ein Blick aufs Konto verriet dann auch, dass das Kreditlimit, dank der Mehrkosten für das Auto und Einkäufe überschritten war. Die Auffüllung dauerte natürlich über das Wochenende und somit war ich erstmal geldlos unterwegs in San Francisco. Immerhin kam endlich die Sonne raus. Das Wetter änderte sich rapide und der starke Wind vertrieb alle Wolken.

Stufen über Stufen zum Coit Tower

Weiter ging es zum Coit Tower. Der lag direkt in der Nähe des Pier 39 auf einem Berg mitten in der Stadt. Genialer Aussichtspunkt, der erst nach etlichen Stufen und viel Geschnaufe erreicht wurde. Postträger möchte man da nicht sein. Oder nutzt es zumindest als täglichen Workout. Wenn man dort wohnt, hat man aber dafür einen wunderschönen Blick auf das Meer und die Stadt. Am Coit Tower angekommen, musste ich leider festellen, dass man nur gegen Zahlung hoch durfte. Keine freie Aussicht für mich. Mir blieb also nur der Blick durch die Bäume, der aber dennoch den Aufstieg kompensierte. Der Blick reichte von Downtown auf der einen Seite bis Alcatraz und zur Golden Gate Bridge auf der anderen Seite. Mein nächstes Ziel sollte die Lombard Street werden und ich lief eine Treppe herunter, um irgendwie runter in die Stadt zu kommen. Und da war das perfekte Bild von San Francisco. Ein Bilderbuch.

Abstecher zu den Cable Cars

Ich lief die Straße herunter, wohl in der Annahme, dass ich auf der Lombard Street bin, denn laut Maps, sollte es diese wohl sein. In etwa. Eine wunderschöne Straße, der man von meinem Standpunkt bis zum Ende durchschauen konnte, wo sie wieder bergauf ging. Ich mag diese hügeligen Straßen in San Francisco. Eine schöne Straße zum Wohnen. Als ich weiter vorne an der Kreuzung ankam, sah ich ein paar Querstraßen weiter, dass dort der Drehpunkt für die Cable Cars ist. Da ich erst auf halber Strecke meiner Straße war bis zur berühmten Lombard Street, machte ich kurz einen Abstecher in Richtung Cable Cars. Die wollte ich sowieso als Nächstes besuchen. Man hörte bereits das Gebimmel der Cable Cars und einige fuhren die Schienen entlang. Touristen transportieren, um sich die Stadt anzuschauen. Die Cable Cars sind eines der bekanntesten Merkmale von San Francisco und sehr offen gestaltet, sodass man dort auch problemlos zusteigen könnte. Endlich mal Live sehen.

Die vermeintliche Lombard Street

Auf dem Weg dort hin habe ich auch festgestellt, dass ich vorher gar nicht in der Lombard Street war, sondern eine Straße weiter. Ich lief nun also zurück zur echten Lombard Street und diese ging sehr steil bergauf. Je höher man lief, umso besser wurde die Aussicht nach hinten. Der Himmel war blau, die Sonne schien und man hatte einen perfekten Blick über die Häuser bis Downtown und zum Meer. Bilderbuchstimmung. Kirchenglocken ertönten in der Hochzeitsmelodie. Oben angekommen. Wieder Touristenmassen und drei Polizisten, die den Verkehr regelten zwischen Menschen, Straße und den herabfahrenden Fahrzeugen der Lombard Street. Die rote Schlängelstraße.

Die Lombard Street besteht aus 8 Kurven bei einer Länge von 145 Metern. Die kurvenreichste Straße der Welt.

Schokobrötchen aufessen und kurze Pause unten. Ein Pärchen fragte mich, ob ich ein Foto von den Beiden schießen könnte. Gesagt getan. Ich lief die Straße hoch und beobachtete die herabfahrenden Fahrzeuge. Go Carts, Cabrios, SUV’s und Fahrzeuge mit Go Pros. Selbst die Abfahrt ist eine Touristenattraktion. Denn oben stauten sich die Fahrzeuge, die alle warteten einmal herunterfahren zu dürfen. Mächtiges Getummel. Doch der Ausblick von oben über die ganze Straße bis zum Coit Tower hat sich gelohnt. Damit endete auch meine Sightseeing Tour und ich lief die Hyde Street entlang.

Ziellos San Francisco erkunden

Vorbei an vielen kleinen Restaurants und grasgrünen Bäumen mit geschlängelten Ästen. Sehr schöne Bäume. Auf der Hyde Street befanden sich auch Schienen der Cable Cars, sodass hin und wieder eine Tram vorbeifuhr. Ich lief und lief und genoss einfach nur die Ruhe und diese Gegend. Die Straße sah auch sehr typisch nach San Francisco aus, da sie immer mal auf und ab der Hügelform angepasst war. Über den Broadway gelaufen und an der nächsten Ecke Uber gerufen. Es war nachmittags und ich wollte noch nach Sillicon Valley. Es ging also zurück im Pool zur Unterkunft. Die Poolfahrten sind allein sogar sehr unterhaltsam, da man dabei noch andere Menschen einsammelt und dadurch mit fremden Menschen oder Locals in Kontakt kommt. Kann ich nur empfehlen. Meine kleine San Francisco Downtown Tour hat sich sehr gelohnt und dank des tollen Wetters, war es für mich das Bilderbuch San Francisco an diesem Tag.

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